Jesus is my power!!

Sorry! Ich liebe Bilder über alles, von daher sind hier auch so viele drin =) Aber zwischendrin werde ich es hoffentlich auch schaffen mal was zu schreiben!

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02 Dezember 2006

Eine echt krasse Geschichte!!

Unschuldige Bitten

Als wir noch in Reno wohnten, hatte Rachel dort eine beste Freundin mit Namen Kristin. Doch nur wenige Tage, bevor Rachel in die zweite Klasse kam, zogen wir nach Portland. Jeden Abend sprachen wir über ihre neue Schule und beteten zusammen für ihren dortigen Anfang, bevor sie ins Bett ging. An dem Abend vor ihrem ersten Schultag dort betete Rachel, Jesus möge ihr doch in dieser Schule eine neue beste Freundin schenken und ihr Name solle Kristin sein. Ich fühlte mich gedrängt, ihr Gebet abzuändern, beschloss dann jedoch, meinen Mund zu halten. Wie konnte ich meinem Kind sagen, es solle in seinen Bitten an Gott nicht so extrem spezifisch sein?

Am folgenden Morgen stand Rachel vor dem Spiegel, während ich ihr die Haare kämmte. Sie schien vollkommen in Gedanken verloren zu sein und dann plötzlich verkündete sie, es sei ihr nun klar, Jesus würde ihr eine neue beste Freundin schenken. Ihr Name würde Kristin sein und sie würde braune Haare haben, genau wie die Kristin in Reno.Schnell überlegte ich, was ich ihr in diesem Zusammenhang zum Thema Gebet zu sagen hatte. Wie konnte ich diesem Kind nur am besten erklären, dass wir Gott nicht vorschreiben sollen, was er zu tun hat, sondern dass das Gebet ein Fragen nach seinem Willen ist? Ich versuchte es. Doch ich stieß auf taube Ohren. Sie ließ sich nicht beirren. Als ich sie zur Schule fuhr, hatte ich noch immer keinen Weg gefunden, sie vor ihrem eigenen Gebet zu beschützen. Außerdem hatte ich Angst, sie würde in eine christliche Krise geraten, wenn sie in der Schule ankam und in ihrer Klasse keine braunhaarige Kristin vorfand. Was würde dies ihrem unschuldigen kindlichen Glauben antun?

Wir betraten den Klassenraum und Rachel fand auf ihrem Pult ein Namensschild mit ihrem Namen. Dann hob sie den Deckel des Pultes und begann den Inhalt zu überprüfen. Ich setzte mich an den Tisch neben sie und fand, dies sei der geeignete Augenblick, ihr zu erklären, dass beten nicht dasselbe ist wie wünschen. Es ist keine Zauberei. Man kann Gott nicht um etwas bitten und dann damit rechnen, dass es genau eintritt. Sie musste bereit sein, das Mädchen als Freundin zu akzeptieren, das Gott für sie ausgesucht hatte.

Ich wollte gerade ansetzen, als mein Blick auf das Namensschild des Mädchens fiel, das neben Rachel sitzen sollte. Da stand in großen Buchstaben Kristin. Ich brachte kaum ein Ton heraus. „Rachel“, flüsterte ich schließlich, „sieh nur! Da ist tatsächlich eine Kristin in deiner Klasse. Und sie wird direkt neben dir sitzen!“ „Ich weiß, Mama. Dafür habe ich doch gebetet.“

Die Schulglocke läutete und ich taumelte buchstäblich in den hinteren Teil der Klasse, als die Schüler hereinkamen. Rachel setzte sich gerade hin, faltete die Hände auf ihrem Pult und grinste zuversichtlich. Mein Blick hing an der Tür. Vier Jungen kamen herein. Dann ein Mädchen mit blonden Haaren, das sich in die erste Reihe setzte. Zwei weitere Jungen und dann, da war sie! Schüchtern setzte sie sich an das Pult mit dem Namensschild „Kristin“, bemerkte Rachels Lächeln und lächelte zurück.

Ich brauche wohl nicht zu bemerken, dass sie braune Haare hatte, die ihr bis zur Taille reichten. Oder dass ich alles, was ich über das Gebet wissen muss, in der zweiten Klasse meiner Tochter gelernt habe.

Robin Jones Gunn